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Was ist ein Bienenhotel

Zeigt das Titelbild für den Beitrag "Was ist ein Bienenhotel?" mit einer Biene auf einer gelben Blume.

Ein Bienenhotel ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Wildbienen und andere Insekten. Es besteht häufig aus Materialien wie Holz, Bambusröhren, Schilf oder Lehm und bietet unterschiedliche Lochgrößen, um verschiedenen Wildbienenarten geeignete Nistplätze zu ermöglichen.

Bienenhotels sind wichtig, weil sie den Rückgang natürlicher Lebensräume ausgleichen und zur Förderung der Biodiversität beitragen. Wildbienen spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung vieler Pflanzen und sind daher essenziell für die Erhaltung von Ökosystemen und die landwirtschaftliche Produktion. Durch das Aufstellen eines Bienenhotels können Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen aktiv den Schutz dieser nützlichen Insekten unterstützen.

Wie sollte ein Bienenhotel aufgebaut sein?

Ein Bienenhotel sollte aus natürlichen, unbehandelten Materialien bestehen und verschiedene Nisthilfen für unterschiedliche Wildbienenarten bieten. Wichtige Bestandteile sind:

  • Nistholzröhren: Bestehen aus Hartholzblöcken, mit sauber gebohrten Löchern 2,5–12 mm Durchmesser und einer Bohrtiefe etwa 10 x dem Bohrdurchmesser. Also sollte ein Loch mit 6 mm Durchmesser etwa 60 mm tief sein. Es darf ausschließlich Hartholz wie Eiche, Buche oder Rubine verwendet werden. Alle Bohrlöcher müssen entgratet und sauber sein. Bei Weichholz und rauen Bohrlöchern können sich die Insekten verletzen. Harzhaltige Hölzer wie Kiefer können die Nistlöcher und Brut verkleben.
  • Röhrchen aus Bambus oder Schilf: Sind Hohlräume mit glatten Innenwänden, die als Niströhren dienen. Wie bei Bohrlöchern sollten auch Niströhren einen bestimmten Durchmesser aufweisen. Ein Innendurchmesser von 4 bis 12 mm gilt als optimal, während eine Länge von etwa 12 cm genug Platz bietet. Besonders wichtig ist es, dass die Röhrchen hinten geschlossen sind, wenn sie keine natürlichen Trennwände (Diaphragmen) besitzen. Zum Verschließen der Röhrchen kann Naturlehm zum Einsatz kommen.
  • Lehmsteine: Spezielle Lehmsteine mit Nistgängen eignen sich ebenso als Nisthilfe für Wildbienen und solitär lebende Wespen. Dabei liegt das Augenmerk auf speziellen Lehmsteinen mit den passenden Nistgängen. Normale Ziegelsteine, wie sie sich oft in Insektenhotels wiederfinden, sind hingegen gänzlich unnütz und werden nicht bewohnt.

Was ist der richtige Standort für ein Bienenhotel?

Ein Bienenhotel sollte an einem sonnigen, trockenen und windgeschützten Ort aufgestellt werden, idealerweise mit der Öffnung nach Süden oder Südosten. Dies sorgt für eine ausreichende Erwärmung, die für die Entwicklung der Larven wichtig ist.

  • Höhe: Mindestens 50 cm bis 2 Meter über dem Boden, um es vor Feuchtigkeit und Bodenräubern zu schützen.
  • Befestigung: Stabil an einer Wand, einem Pfosten oder einem Baumstamm befestigt, damit es nicht wackelt oder herunterfällt.
  • Umgebung: In der Nähe von blühenden Pflanzen, Wildblumenwiesen oder Gärten mit Nektar- und Pollenquellen, um die Nahrungssuche zu erleichtern.

Wichtige Hinweise:

  • Witterungsschutz: Ein kleines Dach schützt vor Regen.
  • Kein Schatten: Ein dauerhaft schattiger Standort ist ungeeignet, da die Bienen Wärme benötigen.
  • Keine Feuchtigkeit: Das Bienenhotel sollte nicht am Boden stehen oder an feuchten Orten platziert werden.

Durch eine sorgfältige Platzierung und regelmäßige Kontrolle kann das Bienenhotel erfolgreich zur Förderung von Wildbienen beitragen.